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Wegen Streitigkeiten innerhalb der Entwicklerfirma des CMS Mambo entschied sich ein Großteil der Angestellten, die Entwicklung unter dem Namen Joomla. In eigener Regie weiterzuführen. Nachdem die erste stabile Version 2005 ein erweitertes Mambo unter neuem Namen war, entschloss man sich anschließend, diese Wurzeln zu lösen und ein ganz eigenständiges System zu entwickeln. Dieses erreichte nach über zwei Jahren Entwicklungszeit in der Version 1.5 den nächsten Meilenstein. Joomla gewann 2006 und 2007 den englischen Packt Publishing Open Source Content Management System Award.
Joomla-Homepage im November 2015
Joomla! 3.0, im September 2012 erschienen, hatte einen großen Meilenstein in der Entwicklung erreicht, weil es nun eine komplett überarbeitete und benutzerfreundlichere Administratoroberfläche sowie eine einfache Installation und die Unterstützung des Twitter Bootstrap Frameworks bot. Zusätzlich können Website-Entwickler seitdem auf die Hilfe von jQuery beziehungsweise mootools, less css und Icomoon Fontlibrary setzen. Dazu entspricht die Admin-Oberfläche sowie das Standardt-Template seit Version 3.0 dem responsive Design. Seit Version 3.4.0, die im Februar 2015 erschien, können Module via Frontend bearbeitet werden, der CMS-Kern wurde zudem deutlich verschlankt. Die aktuelle Version 3.4.5, erschienen im Oktober 2015, wartet mit einigen neuen Sicherheitspatches auf.
Fakten: Joomla ist vor allem in den USA eine sehr verbreitete CMS-Lösung. Die Anzahl der Downloads liegt im deutlich zweistelligen Millionenbereich. Derzeit stehen über 7400 Erweiterungen für das System bereit. Die Popularität wird auch durch die Mitgliederzahlen von 675.000 Teilnehmern im offiziellen sowie annähernd 175.000 im deutschen Forum deutlich.
System: Joomla wurde 2005 veröffentlicht und steht unter der Lizenz GNU GPL v2. Die aktuelle Version 3.4.5 setzt auf PHP ab Version 5.3.10 unter Einsatz einer MySQL-Datenbank.
Vorteile: Die Installation ist zwar nicht ganz so einfach wie bei Wordpress, aber noch überschaubar und ohne Fachwissen zu bewerkstelligen. Das Gleiche gilt für die Verwaltung der Inhalte, wenn das Prinzip verstanden wurde, dass Inhalte nicht seitenbasiert, sondern objektbasiert verwaltet werden. Die Generierung von Templates ist äußerst bedienungsfreundlich und bietet eine modulare Template-Erstellung durch die dynamische Zuweisung von einzelnen, vordefinierten Inhaltselementen, ähnlich wie Templa Voila bei TYPO3. Joomla ist komplett objektbasierend auf dem MVC Framework (Modell View Controller) aufgebaut und gibt so auch Entwicklern die Option, individuelle Erweiterungen für Joomla zu programmieren. Darüber hinaus existieren eine sehr gute Dokumentation und Benutzerhandbücher sowie viele Foren, die alle erdenklichen Fragen abdecken.
Nachteile: Erweiterungen sind in Joomla in Plugins, Komponenten und Module gegliedert, die wieder im Frontend und Backend eingesetzt werden können. Das ist nicht immer intuitiv und kann teilweise zu Irritationen führen. Weitere Problempunkte, die jedoch meist nur bei größeren Projekten eine Rolle spielen, sind die Rechteverwaltung und die Freigabeprozesse. In der aktuellen Version ist die Rechteverwaltung ausgereift, allerdings können noch keine Freigabeprozesse abgebildet werden. Mandantenfähigkeit ist außerdem nur über Erweiterungen möglich, aber streng genommen wird pro Seite eine Installation benötigt. Leider sind die ausgereiften Erweiterungen teilweise kostenpflichtig, oder sie erfordern eine Registrierung beim Anbieter. Leider kann Joomla! nicht immer direkt auf die neueste Version aktualisiert werden. Stattdessen ist ein manuelles Update über Extensions vorgesehen, das mitunter viel Arbeit und Fachwissen erfordert.
Fazit: Joomla unterstützt grundsätzlich komplexere Seitenstrukturen als Wordpress, ist aber nicht so flexibel wie TYPO3 oder Drupal, da immer nur ein Hauptinhaltselement zugeordnet werden kann. Joomla ist somit optimal für kleinere bis große Seiten, wenn keine Freigabe-Workflows und keine Multidomain-Installationen erforderlich sind.
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